Mein Roadtrip durch Irland

Auch wenn mein Praktikum am Goethe-Institut Irland nun zu Ende ist, ist es (zum Glück) noch nicht Zeit, mich von Irland zu verabschieden. Die letzten Wochen waren voller Eindrücke, Aktivitäten, emotionaler Auf und Abs (vor allem aber Aufs 😉 ) sowie kleinen Challenges und Abenteuern. Nun geht es weiter: 10 Tage Roadtrip durch Irland mit meinem Partner auf den ich mich schon lange gefreut hatte. Nun heißt es zehn Tage reisen durch Irlands wunderschöne Städte und Landschaften.

Die Planung

Da ich sehr gerne Reisen plane, hatte ich bereits vor meinem Praktikum die Tour grob geplant und Hotels gebucht. Als Vorbereitung habe ich mir eine Karte von Irland zur Hand genommen, auf der alle Highlights aufgezeichnet sind und zusätzlich die “Must Sees” recherchiert. Auch den Mietwagen hatten wir bereits ein paar Monate im voraus gebucht und so noch zu einem recht günstigen Preis bekommen. Lasst euch hier gerne von meiner Planung inspirieren 😉

Unser Streckenverlauf war der Folgende:

Kilkenny-Cork-Killarney-Limerick-Galway-Mullingar

Mir hat es geholfen, mir eine gedruckte Karte von Irland zur Hand zu nehmen, um Sehenswürdigkeiten und Entfernungen einzuzeichnen
Das wunderschöne Rock of Cashel im Hintergrund

Nachdem wir unseren Mietwagen in Dublin abgeholt hatten, fuhren wir zu unserem ersten Ziel: Kilkenny. Eine wunderschöne und überschauliche mittelalterliche Stadt, die für ihre malerischen Kirchen und typisch-irischen Friedhöfe bekannt ist. Nicht zu vergessen, Kilkennys Schloss, mit seinem riesigen Schlosspark, das auch Drehort für Downton Abbey sein könnte!

Unser erstes Hotel war dreißig Minuten Autofahrt vom Stadtzentrum in einem ruhigen Örtchen namens ‘Owning’ mit saftig grünen Wiesen, Kuhweiden und kaum einer Menschenseele weit und breit. Nach elf vollgepackten Praktikumswochen, Events und Pubabenden war dies wirklich der ideale Ort, um nach der geschäftigen Zeit zur Ruhe zu kommen. Am ersten Tag schauten wir uns die Altstadt sowie das Schloss an und spazierten durch den wunderschönen Schlosspark. Der nächste Tag war dann schon etwas vollgepackter mit Aktivitäten. Wir verließen morgens unser Hotel und begaben uns auf dem Weg zum Rock of Cashel, eine alte Burgruine, die auf einem 65 Meter hohen Hügel steht. Legenden besagen, dass dort Feen und Geister einst ihren Sitz dort hatten. Auch war es Heimat und Standpunkt für verschiedenste irische Clanfamilien. Nachdem wir dort eine Führung gemacht hatten, fuhren wir nach Cork. Da wir bereits recht müde von den Aktivitäten waren, spazierten wir nur entspannt durch die Altstadt und aßen Mittag im Pub.

Unser Highlight – Der Ring of Kerry

Abends kehrten wir dann zu unserem nächsten Hauptaufenthaltsort ein – Killarney am Ring of Kerry. Unser Aufenthalt am Ring of Kerry war das absolute Highlight gewesen. Eine schönere Landschaft habe ich bisher noch nicht gesehen. Der Ring of Kerry ist eine Panoramaküstenstraße im Südwesten Irlands. Sie führt durch wilde grüne Küstenabschnitte und ländliche Küstendörfer. Die Strecke bietet wunderschöne efeubewachsene Hügel, lange Panoramastrände und atemberaubende Klippen wie die Cliffs of Kerry. Unser Airbnb lag mitten im Killarney-Nationalpark, sodass es sehr ruhig war und wir von Natur pur umgeben waren. Da es uns so gut gefiel, beschlossen wir, erst am Abend zu unserem nächsten Ziel zu fahren. Wir besichtigten die Torc-Wasserfälle, die atemberaubend und wunderschön aussahen. Wir sahen uns eine Hütehund Vorführung an, bei dem ein noch junger Border Collie eine Schafsherde zusammenhielt, über die Weide trieb und letztendich in den Stall brachte. Es war super spannend anzuschauen, wie der noch sehr junge Hund die Herde zusammenhielt. Anschließend sahen wir noch bei einer Schafschur zu, bei der mir die Schafe, die garnicht wussten wie ihnen geschieht, ein bisschen Leid taten – auch wenn der Mann sorgsam mit ihnen umging.

Limerick und Galway

Nach drei Tagen am Ring of Kerry fuhren wir weiter Richtung Norden nach Limerick –  Eine kleine historische Studentenstadt, durch die ein Fluss fließt. Dort verbrachten wir nur ein paar Stündchen, da es recht überschaulich ist. Mir persönlich hat es gereicht, das Castle sowie die Saint Mary’s Cathedral anzuschauen und am Fluss entlang zuspazieren. Von dort ging es weiter nach Galway, das neben dem Ring of Kerry mein zweitliebstes Reiseziel war. Galway liegt direkt am Meer, sodass wir jeden Morgen, wenn wir ins Stadtzentrum gingen, in Salthill am Strand entlang spazieren konnten. Die Stadt selbst war sehr belebt, aber dennoch war die Atmosphäre entspannter als in Dublin. Es gab viele kleine Pubs, an den Hausfassaden hingen bunte Fahnen und Straßenmusiker:innen beschallten die Fußgängerzone.

An unserem letzten Tag in Galway fuhren wir zu einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Irlands: Die Cliffs of Moher. Zum Glück hatten wir dort eine tolle Aussicht. An regnerischen und nebligen Tagen kann man kaum etwas erkennen. Es war nur sehr windig, also wenn man dorthin fährt, braucht man sich nicht einmal die Haare zu bürsten, weil sie nach der Rückkehr von den Klippen so durcheinander aussehen werden. Für die, die es nicht wissen: Die Cliffs of Moher waren Drehort von Harry Potter und der Halbblutprinz. Die gewaltigen Wellen, die gegen die Felsen preschen, machen einen atemberaubenden und mächtigen Eindruck.

Unser letzter Aufenthaltsort war Mullingar, das für seine schönen Seen und eine schnuckelige Altstadt bekannt ist. Fun Fact: One Direction Mitglied Niall Horan kommt dort her, falls es hier den ein oder anderen Fan gibt;) Da es unser letzter Tag war und Abreisetage immer auch stressig sind, verbrachten wir unseren letzten Tag am Lough Ennell, einem der drei Seen in Mullingar. Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder zum Dubliner Flughafen – für meinen Partner wieder nach Deutschland und für mich noch eine Woche nach Edinburgh.

Was bleibt ist Fernweh

Nachdem ich nun drei Monate in der großen und pulsierenden Hauptstadt gelebt habe, war es eine großartige Erfahrung, die ländlichen Umgebung Irlands, die kleineren und lokalen Gebiete zu sehen und die echte irische Landschaft zu erleben. So bekam ich ein umfassendes Bild von Irland – Berlins ist ja auch nicht gleich Deutschland ;). Gleichzeitig fiel es mir am letzten Tag sehr schwer, Irland zu verlassen und auch jetzt, wo ich wieder in Deutschland bin, habe ich immer noch ein bisschen Wehmut und Fernweh nach diesem wunderschönen Land mit seinen wirklich herzlichen und gastfreundlichen Menschen. Ich nehme mir fest vor, immer wieder zurück zukommen auf die wunderschöne grüne Insel, die so viel zu bieten hat – Action und Erholung, Geschichte und Kultur.

Es war sehr praktisch, den Mietwagen zu haben, da man viele Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten nicht mit dem Zug oder Bus erreichen kann. Ich empfehle außerdem, bei der Planung eines Roadtrips durch Irland die Hotels einige Monate im Voraus zu buchen, da Irland im Sommer auch bei den Einwohner:innen ein beliebtes Reiseziel ist und die guten Hotels bereits ausgebucht sein könnten.

Foto: Laura Klöppinger